Damit Österreich bis 2040 klimaneutral werden kann, muss auf allen Ebenen noch viel entschiedener und schneller gehandelt werden. Mit der symbolischen Übergabe einer Schultüte an Vizebürgermeister Mag. Honeder ermunterten wir politische Entscheidungsträger*innen in Klosterneuburg, sich den großen Herausforderungen der Klimakrise in den kommenden Jahren mit Freude und Zuversicht zu stellen.
Die Schultüte enthielt Dokumente wie den Klima-Corona Deal, dessen Forderungen für einen klimagerechten Wiederaufbau der Wirtschaft von über 100 Organisationen und über 500 Wissenschaftler*innen in Österreich unterstützt werden. Weiters enthielt die Schultüte eine persönliche Geschichte aus der Sicht eines 16jährigen Mädchens im Jahr 2030, die anhand konkreter Beispiele erzählt, wie sehr sich die Klimabilanz und Lebensqualität in ihrer Gemeinde seit 2020 durch Gebäudesanierungen, Baumpflanzungen, Ausbau von öffentlichem Verkehr und Radwegenetz sowie anderen zukunftsorientierten Investitionen verbessert haben.
Um auf den drastischen Artenverlust und die Bedeutung der Erhaltung der Biodiversität hinzuweisen, wurde symbolisch ein kleiner Eichenbaum überreicht, der außerdem zur Verbesserung der CO2-Bilanz beitragen wird.
Vizebürgermeister Mag. Honeder erläuterte uns gegenüber zahlreiche Klimaschutzmaßnahmen der Stadtgemeinde, wie die bereits laufende Installierung eines Fernwärmenetzes, die Optimierung der Prozesse in der Kläranlage, das e5 Programm oder zusätzliche Photovoltaikanlagen. „Ohne die Mitarbeit der Klosterneuburger Bevölkerung werden wir die Klimaneutralität aber nicht schaffen“, meinte Honeder und unterstrich die individuelle Verantwortung und hob als Beispiel Flugreisen und Autonutzung hervor. Wir wiesen darauf hin, dass die Gemeinde gerade im Bereich PKW-Verkehr, mit seinem hohen Anteil an den gesamten CO2-Emissionen, durch gezielte Lenkungsmaßnahmen Veränderungen erzielen kann. Zu einer aktiveren Politik im Bereich Verkehrswende gehöre eine gute Mobilitätsberatung für die Klosterneuburger Bevölkerung ebenso wie ein weiterer Ausbau des öffentlichen Verkehrs und eine Bevorrangung der Öffis im Straßenverkehr. “Ein Umstieg auf alternative Mobilität muss attraktiv sein”, meinten wir und wiesen darauf hin, dass nicht alle Maßnahmen zugunsten einer Mobilitätswende teuer sein müssen: „Parkplätze aufzulösen und diesen Platz den Fußgänger*innen und dem Radverkehr zu widmen oder zu begrünen, sind keine Maßnahmen, die viel Geld kosten“. Sie werden aber den Mut der Politik erfordern, sich zu einer aktiven Klimapolitik auch auf dieser Ebene zu bekennen und damit womöglich den Unmut mancher Autofahrer*innen in Kauf zu nehmen.
Vizebürgermeister Honeder vertrat die Meinung, die in anderen Gemeinden vorhandene CO2-Klimabilanz werde in Klosterneuburg nicht benötigt. Es sei ohnehin klar, dass der CO2-Verbrauch viel zu hoch sei. “Eine effiziente Planung, ohne Information darüber, wie viel und in welchen Bereichen zu viel verbraucht wird, ist schwer möglich”, erklärten wir ihm. Bei einem Vergleich nach beispielsweise drei Jahren wisse man nicht, welche Reduktion in den verschiedenen Bereichen erzielt wurde. Eine Steuerung und Klima-Budgeting wird damit erschwert.
Wir bringen unser Anliegen auf den Punkt: “Letztlich geht es um die Frage, was uns wichtiger ist: die gewohnte Bequemlichkeit oder eine lebenswerte Zukunft für alle.”