Kundgebung am 29.3.2025, 13:00-15:00, Wien, Christian-Broda-Platz
Eine Aktion von: SeniorsFF, ArtistsFF, ParentsFF, GrandparentsFF, Unternehmer:innenFF, HealthFF, Extinction Rebellion, Red Rebels und LobauBleibt.
Am 29.3. begehen wir den diesjährigen österreichischen Welterschöpfungstag. Viele Gruppen der Klima- und Umweltbewegung weisen aus diesem Anlass mit einer Kundgebung auf die sich verschlimmernde Ressourcenverschwendung hin. Vertreter:innen der beteiligten Gruppen werden mit Reden und künstlerischen Beiträgen auf die dramatische ökologische Situation hinweisen.
Für Wien fordern die Organisator:innen der Kundgebung:
- Zur Stärkung des neuen Klimagesetzes einen unabhängigen Klimarechnungshof, der den Wiener Klimafahrplan jährlich evaluiert, einen Bürger:innenrat zur Einbindung der Zivilgesellschaft sowie wirksame Rechtsmittel.
- Eindeutiges Bekenntnis zur Mobilitätswende in Wien: Konsequenter Ausbau des Öffentlichen Verkehrs sowie der Fahrrad- und Fußweg-Infrastruktur, kombiniert mit wirksamen Maßnahmen zur Verringerung des Autoverkehrs (City-Maut-System, größere autofreie Zonen, flächendeckend Tempo 30, entsprechende Stellplatzpolitik)
- Schutz der Biodiversität in Wien, u.a. durch Unantastbarkeit der letzten verbliebenen Naturgebiete
- Einhaltung des Pariser Abkommens und Einführung der dafür nötigen gesetzlichen und steuerlichen Änderungen und Verordnungen.
Die beteiligten Gruppen haben eine intensive weitere Kooperation vereinbart. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit wird die Verhinderung der Lobau-Autobahn sein.
Zum Hintergrund:
Wir übernutzen die Systeme, die das Leben auf unserem Planeten erhalten, jedes Jahr mehr. Damit gefährden wir den Fortbestand der menschlichen Zivilisation. In den letzten zwanzig Jahren haben Hunderttausende durch ökologische Katastrophen ihr Leben verloren. Hunderte Millionen von Menschen sind bedroht.
Barbara Ulrich erklärt für Extinction Rebellion Österreich: „Fast alle planetaren Grenzen sind inzwischen überschritten. Wir befinden uns mitten im 6. Artensterben. Die selbstregulierenden Systeme des Planeten sind aus dem Gleichgewicht. Biodiversität, Wasserkreisläufe, intakte Böden, unberührte Wälder, Moore als C02 Senken werden immer mehr dezimiert und erheblich durch massive Ressourcenverschwendung und Ressourcen-Missbrauch bedroht. Verantwortlich für die fortschreitende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen sind vor allem die Skrupellosigkeit großer Konzerne und der Lebensstil der Reichen. Auch hier in Österreich muss die Politik deshalb endlich umsteuern und angemessen darauf reagieren.”
Der Welterschöpfungstag, auch Earth Overshoot Day oder Erdüberlastungstag genannt, definiert den Tag, an dem alle natürlichen Ressourcen, die das Ökosystem unserer Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung bzw. wiederherstellen kann, aufgebraucht sind. 1971 lag dieser Tag im Dezember, im Jahr 2024 war er infolge des rasant angestiegenen Ressourcenverbrauchs bereits am 1. August. Global gesehen bräuchten wir dafür 1,7 Erden.
Der Earth Overshoot Day Österreich fällt heuer auf den 29. März. Das heißt, wenn alle Menschen auf der Erde so leben würden wie wir in Österreich, wären an diesem Tag alle Ressourcen für den Rest des Jahres aufgebraucht. Für Österreichs Lebensstil bräuchten wir dann mehr als vier Erden.
Stephan Burgstaller von Seniors For Future betont: „Overshoot Day für Österreich: 29. März 2025. Das zeigt ganz klar, wir verbrauchen viel zu viele Ressourcen. Natur- und Klimaschutzmaßnahmen sind wichtig für den Erhalt der Lebensräume, doch braucht es auch ein Umdenken in Sachen Lebensstil und Konsumverhalten. Nachhaltig leben bringt eine Verbesserung der Lebensqualität für uns und unsere Nachkommen.”
Vor den Folgen für nachkommende Generationen warnt auch Manya Ghahremani von Parents For Future: „Die meisten Menschen haben noch nicht verstanden, was es bedeutet, wenn wir mehr Ressourcen verbrauchen, als unsere Erde nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Das was jetzt über Gebühr beansprucht wird, steht unseren Nachkommen nicht mehr zur Verfügung Deswegen braucht es dringend geänderte Rahmenbedingungen für wirksamen Klima- und Umweltschutz.”“
Wissenschaftlich fundierte Klimagesetze könnten dazu beitragen, den Welterschöpfungstag wieder nach hinten zu verschieben, indem sie unsere Lebensgrundlagen schützen. Um wirksam zu sein, müssen sie verbindlich sein und ausreichend Kontroll- und Sanktionsmechanismen enthalten. Das ist beim heute beschlossenen Wiener Klimagesetz nicht gegeben. Der Klimacheck (§13) sollte zudem nicht nur für zukünftige, sondern auch für laufende Großprojekte vorgeschrieben werden – insbesondere die Ausklammerung des Straßengroßprojekts Lobauautobahn/Lobautunnel aus diesem Instrument ist für uns inakzeptabel.
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